Sauschwer: Wer wiegt und richtig schätzt, gewinnt!

Sauschwer ist ein saustarkes Schätzspiel in dem sich alles um Gewichte dreht. Ein Nilpferdbaby ist doch wohl schwerer als ein Zehn-Liter-Eimer Silber! Oder etwa doch nicht? Und wie steht es, wenn zum Silber noch ausreichend Trauben kommen, um 100 Liter Wein herzustellen? Oder 1000 Tennisbälle? Oder… Ja, oder. Die Spieler müssen gut schätzen können und dann Schwein „Helmut“ auf die richtige Seite der Wippe setzen – wer wa(a)gt gewinnt.

Das Wichtigste in Kürze:

Sauschwer CoverName: Sauschwer (wer wiegt, gewinnt!)

Verlag: Zoch

Jahr: 2013

Autor: Andrea Meyer, Martin Schlegel

Illustration: Benedikt Beck

Altersangabe: ab 10 Jahren

Dauer: 20 bis 30 Minuten

Spieleranzahl: 2 bis 8 Spieler

Auszeichnungen: ---

Verlagshomepage: www.zoch-verlag.com

Preisempfehlung des Herstellers: 17,99 Euro

Erweiterungen: ---


Kartoninhalt:

  • 1 Waage bestehend aus Waagebalken und Hölzchen

  • 188 Spielkarten (auf der Vorderseite wird der Gegenstand benannt, auf der Rückseite das Gewicht in Kilogramm)

  • 8 Schweinebackenmarker

  • 1 schwergewichtiges Schwein namens Helmut


Spielplan/Spielmaterial:

Waage und Marker sind aus fester, stabiler Pappe, Schwein „Helmut“ ist aus Holz. Die Karten bestehen aus dünnerer Pappe. Darüber hinaus sind die einzelnen Karten mit Schweine- und Ferkelbildern illustriert. Diese Bilder haben einen comicartigen, humorvollen Stil. Das Spielmaterial ist liebevoll gestaltet und kommt insgesamt sehr robust und wertig daher – dafür ist der Zoch-Verlag allerdings auch bekannt.


Spielvorbereitung/Aufbau:

Zunächst werden die Karten gemischt und jeder legt drei davon offen vor sich aus. Die Rückseite sollte dabei niemand zu sehen bekommen, denn dort steht die Lösung (wobei diese absichtlich nur sehr schwer lesbar aufgedruckt wurde, sodass sie nicht schon bei einem flüchtigen Blick erkannt wird).

Die restlichen Karten werden als Nachziehstapel bereit gelegt. Jeder Spieler bekommt außerdem einen Schweinebackenmarker. Die Waage wird in der Tischmitte aufgebaut. Neben eine Seite – egal welche – legt ein Spieler die oberste Karte des Nachziehstapels. Schwein Helmut wird auf die Waage gesetzt. Und zwar auf der Seite, auf der auch die Karte liegt. Zu guter Letzt werden zusätzlich zum vorhandenen Material noch ein Blatt Papier und ein Stift benötigt.


  • Der Karton
  • Helmut
    Das Holzschwein nimmt auf der Wippe Platz.
  • Märckchen
    Mit den "Schweinebackenmarkern" wird gesetzt.
  • Die Wippe
    Auf dieser Wippe sitzt Schwein Helmut.


    Spielablauf von Sauschwer:

    Gespielt wird bei Sauschwer im Uhrzeigersinn, der schwerste Spieler beginnt. Beziehungsweise der, der zugeben will, der schwerste zu sein ;-) Wer am Zug ist, wählt eine seiner drei Karten aus und legt sie auf die Seite der Waage, auf der Helmut nicht sitzt. Dann setzt er (oder sie) Helmut auf die Seite der Waage, die nun nach Ansicht des Spielers schwerer wiegt. Dabei kann Helmut auch auf „seiner“ Seite sitzen bleiben. Es muss nur immer die vermeintlich schwerere sein. Zuletzt zieht der Spieler eine Karte vom Stapel nach. Der Zug ist beendet. Die anderen Spieler haben nun die Chance, die Entscheidung anzuzweifeln. Wer das machen will, ruft laut „Stopp!“. Zweifelt niemand an, ist der Nächste an der Reihe. Eine Runde endet entweder, wenn jemand eine Entscheidung anzweifelt oder nachdem die achte Karte ausgelegt wurde.

    Am Ende der Runde legen die Spieler ihren Schweinebackenmarker verdeckt vor sich ab. Und zwar mit der Farbseite nach oben, von der sie glauben, dass es die schwerere Seite ist. Ausnahmen: Der Spieler, der zuletzt an der Reihe war, muss den Marker an seine letzte Entscheidung anpassen und die Seite nach oben legen, auf der Helmut sitzt. Gibt es einen Anzweifler, gilt für ihn das Gegenteil: Bei ihm muss die Farbe oben liegen, auf der das Schwein nicht sitzt. Alle anderen Spieler können frei entscheiden. Danach wird abgerechnet – und zwar im wahrsten Wortsinn. Die Karten werden umgedreht und das Gesamtgewicht jeder Seite ermittelt.

    Wer mit seinem Marker auf die schwerere Seite getippt hat, liegt richtig. Jeder, der richtig getippt hat, bekommt so viele Punkte, wie Spieler falsch getippt haben. Gibt es einen Anzweifler und hat er Recht behalten, bekommt er einen Sonderpunkt. Liegt er falsch, wird ihm ein Punkt abgezogen. Das Spiel endet, sobald ein Spieler 20 Punkte hat oder aber nach sechs Runden Sauschwer. Sieger ist dann, wer die meisten Punkte hat.


    Bewertung:

    Sauschwer ist ein kurzweiliges, sehr kooperatives Spiel, das sowohl in reinen Erwachsenenrunden als auch bei Kindern großen Anklang findet. Die Regeln sind gut erklärt und zum besseren Verständnis auch bebildert. Zudem kommen die Erläuterungen ohne viel Text aus. Darüber hinaus gibt es keine Unstimmigkeiten zwischen Anleitung und Spielausführung.

    Ein großes Lob muss an dieser Stelle an die Redaktion gehen, die sich bei der Ausführung der Karten große Mühe gegeben hat, möglichst ungewöhnliche und kuriose Gewichtsangaben zu finden. Zwar sind jeweils drei oder vier Karten immer ähnlich (das schwerste Gemüse einer bestimmten Sorte, eine bestimmte Sache, die man 1913 für 100 Mark kaufen konnte, diverse Sportpokale oder Sportgeräte etc.), aber das tut dem Spielspaß keinen Abbruch. Und dass das Gewicht diverser Produkte eines schwedischen Möbelriesen erfragt wird, ist wohl weniger als Werbung zu sehen, als der allgemeinen Alltagsentwicklung geschuldet.

    Da die Karten jedes Mal neu gemischt werden, ergeben sich immer neue Kombinationen, sodass Sauschwer so schnell nicht langweilig wird. Und selbst wenn man sich einmal das eine oder andere Gewicht einer Karte merken kann, nützt das in der Varianz der Kombinationen eher nicht. Gerade bei der Auflösung kommt es oft zum Aha-Effekt: „Wie, so wenig wiegt das nur?“ oder auch „Ach herrje, ich hätte nicht geglaubt, dass das so schwer ist.“

    Die Altersangabe ab zehn Jahren hat sich auch in der Praxis als sinnvoll erwiesen. Jüngere Spieler haben doch zu große Schwierigkeiten, manche Beispiele einordnen zu können (vor allem abstraktere Schätzungen wie die Brennfähigkeit einer bestimmten Menge Holzpellets oder das Gewicht diverser Sportgeräte). Und reines Raten artet zu sehr in Zufall aus, sodass jüngere Spieler schnell den Spaß verlieren.

    Die angegebene Punktezahl von 20 Siegpunkten erreicht man bei Sauschwer allenfalls in größeren Runden ab fünf bis sechs Spielern. Darunter sind eher die alternativ genannten sechs Spielrunden erreicht. Das liegt auch daran, dass in kleineren Gruppen alle Spieler des Öfteren gleich tippen, was zu geringer bis keiner Punkteausbeute führt. Vor allem dann, wenn keiner „anzweifelt“. Es ist ungewöhnlich, die Punktevergabe an die Entscheidungen der Spieler zu koppeln. So gesehen ist diese Art und Weise für kleine Gruppen kaum praktikabel - denn auch nach sechs Runden haben bei gleicher Entscheidung auch alle gleich viele Punkte.

    Tipp der Redaktion: Auch wenn es ein Risiko bedeutet, weil man Punkte verlieren kann, sollte jemand ab und an eine Entscheidung anzweifeln. Denn wenn immer bis zur achten Karte gespielt wird, passiert es häufiger, dass alle Spieler derselben Meinung sind – und dann bekommt niemand Punkte.


    Fazit:

    Sauschwer – dieser Name ist ausnahmsweise nicht Programm und das ist positiv gemeint. Denn das Spiel heißt zwar Sauschwer, ist es aber nicht. Die Regeln sind kurz und knackig sowie leicht verständlich. Man kann schnell loslegen, das Spiel ist kurzweilig und wird auch nach mehreren Runden nicht langweilig. Die kuriosen Beispiele sorgen für Lacher und Aha-Effekte. Durch die immer wieder neuen Kombinationen ist auch der Langzeitspielspaß gegeben. Sauschwer ist ein Spiel, das man auch nach längerer Zeit immer wieder gern hervorholt. Nachteil: Richtig spaßig wird es erst mit mehreren Spielern. Unter vier Personen ist es allenfalls ein schönes Ratespiel, auf die Punkte sollte man dann nicht achten.

    Fotos: © Redaktion Spieledorf, Zoch Verlag

    9 GESAMTPUNKTZAHL

    Unsere Wertung

    Hinweis: Weniger als ein Punkt kann systembedingt nicht vergeben werden - in der Regel bedeutet ein Punkt, dass die genannte Kategorie gar keine Rolle spielt.

    Glück/Zufall

    3/10

    Wissen

    8/10

    Logisches Denken

    6/10

    Gedächtnis

    1/10

    Strategie/Taktik

    4/10

    Interaktion

    7/10

    Geschicklichkeit

    1/10

    Langzeitspielspaß

    10/10

    Spielmaterial

    10/10

    Spielanleitung

    10/10

    Kartonaufteilung

    8/10

    VORTEILE

    • Leicht zugängliches Familienspiel
    • Generationenübergreifend
    • Stabiles Spielmaterial

    NACHTEILE

    • Erst ab vier Personen richtig spaßig
    • Mit weniger als vier Spielern "nur" ein Ratespiel
    • Spielend für Toleranz
      Nein zu Intoleranz – egal in welcher Form. Die Spieledorf-Redaktion freut sich, die Initiative „Spielend für Toleranz“ zu unterstützen. An dieser Stelle erfahrt Ihr, warum uns das ein großes Anliegen ist.

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