Wird es die Polizei schaffen, den Dieb einzukreisen? Der Spieler hilft der Polizei, die Wagen so zu parken, dass der Dieb nicht entkommen kann. Aber das hat seine Tücken - denn neben den Polizeiautos müssen auch noch Häuser richtig auf dem Spielfeld platziert werden.
Das Wichtigste in Kürze:
Name: Blockade – Haltet den Dieb!
Verlag: Smartgames
Jahr: 2006
Autor: Raf Peeters
Grafik: ---
Altersangabe: 7 bis 99 Jahre
Dauer: Variabel
Spieleranzahl: 1
Auszeichnungen: ---
Verlagshomepage: www.smartgames.eu
Preisempfehlung des Herstellers: 19,99 €
Erweiterungen: ---
Kartoninhalt:
1 Spielbrett
1 Aufgabenheft mit 60 Übungen
1 Spielanleitung
1 Spielfeldabdeckung
1 Verschlussband
4 Häuser
6 Polizeiautos
1 Fluchtauto
Spielplan/Spielmaterial:
Das komplette Spielmaterial ist aus Kunststoff. Mit Ausnahme des Aufgabenbuchs, das aus etwas dickerem Papier mit Spiralbindung besteht. Es mag detailverliebtere Spiele geben als Blockade, dennoch wirkt das Spielmaterial nicht völlig lieblos. Ein bisschen farblos wirken die überwiegend grauen Puzzleteile schon. Aber die Häuser haben aufgemalte Fenster und auch die kleinen Polizeiwagen sind so gestaltet, dass man sie problemlos als solche erkennen kann – allerdings in der us-amerikanischen Variante. Insgesamt machen die Puzzleteile einen robusten und haltbaren Eindruck.
Spielvorbereitung/Aufbau:
Je nach Vorgabe im Aufgabenheft sieht der Aufbau anders aus. Die Häuser und das Fluchtauto müssen nach den Vorgaben auf dem Brett platziert werden, dann kann es losgehen.
Spielablauf:
Die Regeln sind schnell erklärt: Der Spieler sucht sich einen Auftrag aus. Es empfiehlt sich, die Aufgaben der Reihenfolge nach mit aufsteigendem Schwierigkeitsgrad zu machen.
Nach den Vorgaben der Aufgabe werden nun die Häuser und das rote Auto auf dem Spielbrett platziert. Diese vorgegebenen Blockaden dürfen beim Lösen dieser Aufgabe nicht versetzt werden. Jetzt gilt es, die sechs Puzzleteile mit den Polizeiautos so auf dem Spielbrett zu „parken“, dass dem roten Auto kein Fluchtweg mehr bleibt.
Das Auto darf nicht über einen Polizeiwagen oder ein Gebäude hinwegflüchten. Beide Puzzleteile stellen also Barrikaden dar. Außerdem darf das rote Auto nicht diagonal entwischen. Dieser Satz in der Spielanleitung ist etwas missverständlich, eben weil das Fluchtauto ohnehin diagonal auf seinem Puzzleteil steht. Schaut man die Bebilderung an, lässt sich erkennen, dass etwas anderes gemeint sein muss: Das Auto darf auch durch abbiegen nicht entkommen können (wobei man die Abbiege-Manöver gedanklich durchspielen muss, da sich das Auto nicht bewegen lässt). Last but not least müssen alle Polizeiautos auf dem Spielbrett verbaut werden. Passend, versteht sich. Auch, wenn nicht alle zur Blockade des Fluchtautos benötigt werden.
Beachtet man diese Vorgaben, gibt es nur eine richtige Lösung für jede Aufgabe.
Bewertung:
Los geht’s. Das Spiel ist für Kinder ab sieben Jahren konzipiert, jedoch finden Logikpuzzle auch immer mehr Fans unter erwachsenen Spielern. Die kindliche Aufmachung des Spiels täuscht zunächst etwas über den Schwierigkeitsgrad hinweg. Das Spiel kann durchaus auch bei Erwachsenen für Kopfzerbrechen sorgen – so viel vorweg.
Die Aufgaben oder „Aufträge“ sind in die Kategorien „Starter“, „Junior“, „Expert“ und „Master“ aufgeteilt. Pro Kategorie gibt es 15 Aufträge. Die erste Aufgabe lässt sich noch relativ leicht lösen. Bei Nummer Zwei taucht bereits die erste Hürde auf. Ein Puzzleteil kann vermeintlich an zwei Stellen liegen – was laut Anleitung ja nicht geht. Letztlich bleibt nur ein Blick in die hinten im Auftragsbuch stehende Lösung. Dann wird schnell klar: Der Spielfeldrand ist keine Grenze für das Fluchtauto. Das heißt, sobald das Auto über den Spielfeldrand flüchten könnte, ist etwas falsch. Schön wäre gewesen, wenn sich dieser Hinweis in der Spielregel gefunden hätte.
Ist dieses Problem gelöst, sind auch die nächsten Aufgaben der Stufen „Starter“ und „Junior“ wieder schneller zu lösen. Deutlich schwieriger sind die beiden letzten Stufen – in Testrunden scheiterten dabei oftmals nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene.
Knifflig macht Blockade vor allem die Tatsache, dass es nicht ausreicht, die Puzzleteile passend in die Lücken zu legen. Dafür gibt es durchaus mehrere Möglichkeiten. Das birgt vor allem bei jüngeren Kindern eine hohe Frustrationsgefahr. Denn wenn vermeintlich alle Teile richtig liegen – es gibt schließlich keine Lücken auf dem Brett – bedeutet das nicht, dass die korrekte Lösung gefunden wurde. Das ist erst der Fall, wenn das rote Auto nicht mehr entwischen kann. Dies auch zu erkennen, wird durch die Diagonalstellung des Autos erschwert – es bleibt oft der Eindruck, das Auto könne die schräge Lücke nutzen. Sicherheit bringt erst die Kontrolle auf den Lösungsseiten. Und die birgt leider ein weiteres Manko. Im Gegensatz zu anderen Logikspielen sind bei Blockade auf einer Seite die Lösungen für gleich vier Aufgaben zu finden. Das bei der Kontrolle zwangsläufig der Blick aufs Nachbarbild fällt, ist nicht zu vermeiden. Das trübt den Spielspaß doch etwas, denn wer möchte die Lösung schon vorher wissen?
Tipp der Redaktion: Gerade bei jüngeren Kindern sollten sich Eltern Zeit nehmen und die ersten Aufgaben mit dem Nachwuchs gemeinsam lösen, bis das Spielprinzip sicher verstanden ist. Denn auch wenn Kinder schon lesen können, bietet die Spielanleitung nicht in allen Fällen Hilfe.
Spielkriterien:
- Glück/Zufall: ---
- Wissen: ---
- Logisches Denken: 10/10
- Gedächtnis: 3/10
- Strategie/Taktik: ---
- Interkation: ---
- Geschicklichkeit: ---
Fazit:
Blockade ist ein Logikspiel, das nicht nur für Kinder geeignet ist. Gerade die Aufgaben der beiden schwierigeren Kategorien bieten so manche harte Nuss zu knacken. Geht der Spieler die Aufträge der Reihe nach an, ist es etwas einfacher, da das logische Denken quasi mit dem Schwierigkeitsgrad der Aufgaben wächst. Dennoch bleibt man vor allem in den beiden höheren Leveln oft stecken. Manchmal muss man das Spiel einfach mal einen Tag zur Seite legen, um sich dann wieder daran zu versuchen. Jüngeren Kindern bis neun Jahre fehlt dazu oftmals die Geduld. Der Frustfaktor ist bei ihnen sehr hoch. Zu bemängeln sind darüber hinaus die detailarme Spielanleitung sowie die Aufbewahrungsbox – eine schlichte Plastikhülle und eine elastisches Stoffband, deren Stabilität nicht sehr Vertrauen erweckend wirkt.
Fotos: © Redaktion Spieledorf